05. November 2017 in Textur – Büro für Text und Kultur
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Die hatten noch gefehlt bei Unidram: Zukunftsvisionen für eine Welt, die schon lange von Krise zu Krise taumelt. “2062”, die faszinierende Live-Cinema-Produktion von Karla Kracht und Andrés Beladiez versuchte genau dies am Abschlussabend.
Ihre niedlich anzusehende Totenkopffigur schwebt an einem roten Luftballon friedlich durch den Weltenraum. Bis dieser platzt und das kleine Kerlchen mit den Riesenaugen unsanft (wieder) auf der Erde landet. Die, die gute Nachricht vorab, eine Wasserreinheit von 88 Prozent aufweist und für das menschliche Leben immer noch geeignet scheint. So war es jedenfalls auf der riesigen Projektionsfläche im Waschhaus zu lesen.
2062/Foto: Gerardo Sanz
Am Boden davor hatten die deutsche Videokünstlerin und Illustratorin Karla Kracht und der spanische Regisseur und Lichtkünstler Andrés Beladiez unzählige Miniobjekte aufgebaut, die sie mit Videokameras in Echtzeit an die Leinwand projizierten und mit Schatten- und Lichtspielen, einer Unmenge von Zahlen und einer unheilvollen Tonspur angereichert, als eine düstere Vision in den Theaterraum schickten.
Auf dieser Erde nicht mehr …
Das Bedrückendste daran? Die nicht nur gefühlte Aussichtslosigkeit, das (bald) ein Systemwechsel auf diesem Planeten eintritt. Auf dieser Erde nicht mehr, so ihre klare “Botschaft” und wer weiß, vielleicht landet ja in einem halben Jahrhundert einer der jüngeren Zuschauer – wie in der Inszenierung – als “Abenteuertourist” hier, um nachzusehen, ob sich dies “bewahrheitet” hat.
6º below nothing
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2062
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